
Bares Geld wert
08.06.2020Schneidwerkzeuge in Sägewerken sind höchsten Belastungen ausgesetzt: In nahtloser Taktung entrinden, schneiden und schlichten sie bis zu 22 Meter lange Baumstämme. Pallas entwickelte eine Reparaturmöglichkeit für Kreismesseraufnahmen per Laserauftragschweißen. Die Standzeit der so reparierten Messersitze übertrifft die der Erstausrüstung bei weitem.
Beim Sägewerk Eigelshoven, einem Familienunternehmen mit 130-jähriger Tradition in Würselen, werden pro Jahr 220.000 Festmeter Gesamteinschnitt verarbeitet. Die 80 Meter lange und 15 Meter breite Quadroline-Bandsägenlinie – vier Bandsägen mit Magnetführung – verarbeitet pro Tag 1.000 Festmeter mit bis zu 105 Meter Vorschub pro Minute. Zwei hintereinander gelegene Spaner entfernen hierbei jeweils zwei gegenüberliegende Rundseiten eines Stamms. Rindenreste und Unebenheiten wie kleine Äste tragen vier große Messer in einer 750 Millimeter großen und 300 Millimeter dicken Gussscheibe – der Kreismesseraufnahme – ab. Das Schlichten übernehmen vier nur 7 x 7 Zentimeter kleine Messer, die in der Scheibe in rechteckigen Sitzen befestigt sind. Diese Messersitze sind für die Schnittqualität und -geschwindigkeit von entscheidender Bedeutung. In verschleißbedingten Schadstellen setzen sich Holzfasern fest, wodurch das Schnittgut unbrauchbar wird. Bisher war dann eine Neuanschaffung der kompletten Kreismesseraufnahme unvermeidlich.
In Pallas fand Eigelshoven einen Lösungspartner, der einen Wiederaufbau der beschädigten Strukturen ermöglichte. Bei der Reparatur kam allerdings erschwerend hinzu, dass das Sägewerk keine technischen Unterlagen zu den Kreismesseraufnahmen hatte und die unterschiedlich verschlissenen Messersitze Härteunterschiede bis zu 40 HRC aufwiesen. Pallas entschied sich deshalb, an allen vier Sitzen eine Werkstoffkombination mit unterschiedlichem Korrosionswiderstand und Grad der Materialhärte aufzubringen. Da die heterogene Oberflächenbeschaffenheit der verschlissenen Messersitze keinen kontinuierlichen Schichtauftrag der Schnellarbeitsstähle ermöglichte, entwickelte Pallas für den eingesetzten 6 kW Diodenlaser eigens ein Programm, um an die Verschleißstruktur angepasst zu pulsen. So wurde die komplexe Geometrie Punkt für Punkt – wahlweise ausgehend von den Flanken oder von der unteren Kante – repariert. Pro Messersitz erforderte dies mehr als acht Stunden Bearbeitungszeit. Die so reparierte Kreismesseraufnahme wurde bei Eigelshoven im Dauereinsatz geprüft. Üblicherweise sind diese Werkzeuge nach einem Jahr Standzeit völlig verschlissen. Die Reparatur per Laserauftragschweißen durch Pallas übertraf diesen Benchmark jedoch deutlich: Nach einem Jahr Einsatz zeigte einer der vier von Pallas bearbeiteten Messersitze keinerlei Verschleiß, die drei anderen nur minimale Abnutzungserscheinungen. Für Eigelshoven ist diese Reparatur von Kreismesseraufnahmen bares Geld wert: 80 Prozent Kosteneinsparung gegenüber einer Neuanschaffung sprechen für sich – und für eine Reparatur per Laserauftragschweißen von Pallas.
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